Beiträge von Lucy_Lou

    Reagiert der (junge) Hund nicht, gibt es ein Abbruchsignal und / oder ich wirke körpersprachlich ein, ohne (!) den Hund zu berühren.

    Interessehalber: Sollte ich ignoriert werden, "schiebe" ich dann durchaus. Macht es das für dich "falsch" oder "schlimm" oder würdest du sagen, dass das vom Hund abhängt ob es angemessen ist?

    Nein, weder falsch noch schlimm. Irgendwie ist es so ein persönliches Ding, dass ich möchte, sie schauen mich an und hören zu und nicht "ich bringe sie in Position / weg". Da würde ich eher körpersprachlich deutlicher werden. Aber wenn der Hund einen erst nach "Schieben" wieder wahrnimmt, würde ich sicher nicht denken, dass er da ein Trauma von zurückbehält behält oder so. Von weiterziehen sicher auch nicht, da lernt er für mein Empfinden aber nicht das, was ich möchte.

    Hunde sind sehr soziale Tiere, können hervorragend kommunizieren und sind in der Lage ein "das will ich nicht" zu verstehen. Ich habe 5 Hunde, die können sich untereinander hervorragend sagen, was sie genau nicht wollen (z.B. angerempelt werden, da das Beispiel Anspringen kam). Dafür braucht es weder körperliche Züchtigung noch soziale Isolation untereinander. Und das Tolle ist: Hunde können das auch mit Menschen! Ich verstehe tatsächlich nicht, warum es dramatisch sein soll, dem Hund "Nein" zu sagen, statt z.B. mit Keksen um sich zu werfen, damit er einem nicht das Essen aus der Hand klaut oder hinter ein Kindergitter zu flüchten.

    Aber das körperliche Abbringen von Pinkelstellen, von denen der Hund sich selbst nicht löst?

    Das finde ich ein schönes Beispiel. Ich persönlich ziehe weder weiter noch locke mit Keksen oder warte 5 Minuten bis der Hund fertig ist. Ich lasse den Hund durchaus schnüffeln, situativ, wenn ich weiter will, sage ich dann genau das: "weiter". Reagiert der (junge) Hund nicht, gibt es ein Abbruchsignal und / oder ich wirke körpersprachlich ein, ohne (!) den Hund zu berühren. Ziel: der Hund nimmt mich wahr, ist "gesprächsbereit". Sobald er mich wahrnimmt, gibt es ein freundliches "weiter" und freundliches Lob. Und das löse ich bei sehr vielem so. Ignorieren ist nicht, aber positives Verhalten lobe und belohne ich sehr lange, auch wenn es "selbstverständlich" sein sollte.
    Zumindest bei meinen sehr weichen Hunden hat das schnell den Effekt, dass freundliche Worte reichen, bzw. sie z.B. im obigen Beispiel eh weitergehen, wenn ich mich weiter bewege.

    Ich wüsste tatsächlich nicht, warum ich da drumherum doktern sollte, statt dem Hund einfach klar zu sagen, was ich möchte und was nicht. Es ist ja auch so, man braucht dann gar nicht mehr alles neu aufzubauen in neuen Situationen. Hat man eine funktionierende Grundkommunikation, ist das beliebig übertragbar (starken Stress des Hundes mal außen vor oder sehr führerharte Hunde, keine Ahnung.)

    Ich arbeite so gut wie nicht im Alltag über Kommandos. Meine Hunde hören auf Spaziergängen im Durchschnitt ungefähr keins. Ich setze sehr auf automatische Umorientierung und langsames Aufbauen im Umgang mit Umweltreizen auf Spaziergängen.

    Zuhause nutze ich weder Boxen noch Ausläufe, auch nicht für Welpen

    Schleppleinen nutze ich bei den meisten Hunden auch nicht.

    Nun habe ich Hütehunde, die empfinde ich für mich sehr einfach. Sie bekommen von Welpe an ein Feedback. Positiv wie negativ. Ich versuche schnell dazu zu kommen, dass ich abwarte und sie selbst kluge Entscheidungen treffen oder ich hilfsweise ein Zeigen-und-Benennen einbaue. Bei unerwünschtem Verhalten unterbreche im Ansatz (!!!). Jede Form von Abwenden wird hochwertig belohnt. Das mache ich von Welpe an. Ja, Welpen sind sehr leicht zu beeindrucken und man mag das fies finden, ich werde aber nicht körperlich, stelle nur "Gesprächsbereitschaft" wieder her (eines der sehr wenigen Dinge, die ich positiv von Anne Krüger mitgenommen habe).

    Ich habe aber auch einfach passende Hunde dafür. Die dürfen sich sehr frei entfalten, laufen fast nur frei, nur bestimmte Dinge trainiere ich sehr akribisch ab Welpe auf (und die laufen auf Spaziergängen größtenteils auf automatische Umorientierung hinaus und ja, da werde ich so deutlich wie ich muss, wenn der Hund keine "Gesprächsbereitschaft" zeigt, mich also ignoriert.)

    Noch mal zum Verständnis, es haben ja andere schon gefragt: 20 Minuten heißt: 10 Minuten hin und 10 Minuten wieder zurück?

    Es kann an sich nicht sein, dass ein 7 Monate alter Hund in ruhiger Umgebung mit 20 Minuten überfordert ist. Jedenfalls nicht, wenn er von Welpe an bei einem ist und eigentlich Außenreize kennt und wie du schreibst, ländlich, reizarm unterwegs ist bei Spaziergänen. Mitten in New York würde ich das gelten lassen. Ich würde wirklich vermuten, dein Hund wird dann gerade erst warm und es ist viel zu wenig :ka:

    Ich wundere mich manchmal, dass ausgerechnet Retriever als völlig Anfänger-tauglich verkauft werden. Man liest dieses nicht mit Umweltreizen klarkommen und hohldrehen / jeder Reiz ist zu viel... ja echt oft im Forum bei den Rassen.

    Hilft dir jetzt nicht viel weiter, aber ich kenne das Verhalten von meinen Hütehunden (Border, Aussie, Shelties) wirklich Null. Die sind mit 7 Monaten normal bis 1,5 Stunden mit spazieren gewesen, waren mit im Urlaub, auch mal Stadtbummel etc.

    Vielleicht sind deinem Hund die Spaziergänge auch einfach viel zu kurz :ka:. Bei 20 Minuten ist man ja kaum losdgelaufen und dreht schon wieder um. Habt ihr wirklich reizarme Strecken, wo ihr einfach mal langsam ein Stündchen rumbummeln könnt?

    Wir haben als Grob-Planung:

    erste April-Hälfte 2 Wochen Schweden mit Wohnmobil. Ich freue mich sehr drauf, allerdings fahren wir nur bei passender Wettervorhersage.

    Im Juni arbeiten wir noch dran, 4 Wochen Urlaub zubekommen, dann würden wir gerne bis Portugal kommen (über Nord-Spanien) mit Wohnmobil.

    Beides steht ja noch nicht fest, aber es wären so die Wunschziele.

    Über Weihnachten /Neujahr wollen wir kommendes Jahr unbedingt weg. Aktuell wird es sehr sicher auf Toskana hinauslaufen (vielleicht zeitweise in ein Ferienhaus, sonst WoMo und ggf. mit ein paar Tage Alpen-Schnee)

    Woran soll denn "gearbeitet" werden?

    Du, ich bin da deiner Meinung. Wollte eher, dass der TE mal drüber nachdenkt, vor allem, wenn er einen bis zwei Hunde als das Problem ansieht und nicht die Gruppenkonstellation, das in dem Fall völlig unsinnige Hundesammeln (sage ich als überzeugter Mehrhundehalter) und vor allem den eigenen Umgang mit den Hunden.

    Man hätte viel tun können zu Beginn, keine Frage. Es muss auch nicht jeder Hund im Rudel total verträglich sein. Ob es noch eine Chance hat, wenn der TE die komplette Haltung in der Konstellation überdenkt :ka:. Es würde jedenfalls verdammt viel Arbeit, Management und keinesfalls mehr Hunde-sich-selbst-überlassen bedeuten.

    Ich kenne aus Südeuropa diese Haltungsform durchaus: 1-2 Hunde, die eine Form von Hundehütte /Zwinger /Rückzugsort und ein großes Grundstück haben. Bei passenden Hunden (mögen sich, mögen den Job, haben dennoch Ansprache und TE schrieb ja auch was von Gassi) kritisiere ich das gar nicht.
    Dass es so in der Konstellation keine Chance mit diesen Hunden hat, dürfte aber feststehen. Ich bin ja immer noch etwas fassungslos, als ich eben noch mal nachgelesen habe im Eingangspost, dass man nicht mal die Fütterung geregelt bekommen hat, trotz des Wissens, wieviel Stress das ist :fear:

    Und ja: interessant finde ich auch die Aussage, im Tierheim hätte es Kira schlechter. Alle 5 Hunde sind jung. Gerade wenn man nichts mit den Hunden machen will, warum weiter sammeln? Die Hunde haben da jedenfalls mal nichts von

    auch Kira provozierte immer wieder indem sie immer von seinem Napf fraß

    Noch dazu. Wie kommst du darauf, dass Kira provoziert hat? Wenn sie quasi von Anfang an Angst vor Irk hatte, müsste sie schon ein großer Masochist sein, um Prügel zu provozieren, das sind Hunde ganz sicher nicht... Wie füttert ihr? Wollt ihr überhaupt irgendwas managen? Gerade das Futterthema wäre so dermaßen einfach zu managen gewesen!

    Wenn euer Ziel ist, die Hunde machen alles unter sich aus und ihr wollt da gar nichts managen, was soll dann ein Trainer ändern?

    Ich hatte viele Jahre einen Rüden, der auch im Rudel (mit Fremdhunden sowieso) absolut nicht einfach war. Ich habe den die ersten Monate (!) nie mit einem Neuzugang alleine gelassen. Habe viel angleitet, beide: den Rüden und den Neuzugang.

    Dein Irk wird nicht durch Handauflegen eines Trainers plötzlich Kira mögen und Kira wird nicht freudig mit Irk zusammenleben, wenn ihr nicht bereit seid, daran zu arbeiten, statt die Hunde da völlig sich selbst zu überlassen. Dass die aktuell nicht miteinander klarkommen, dürfte völlig klar sein. Ihr könntet vielleicht etwas ändern, wenn ihr eure Haltung überdenkt und dieses "Hunde, die sich nicht mögen, sich selbst überlassen" ändert. Was für eine Art Wunder erwartet ihr da bitte?

    Und nochmal: warum zu einer nur bedingt funktionierenden Hundegruppe ein fünfter Hund? Zu welchem Zweck? Wer hat da etwas von?

    Ich möchte mich mit Enya endlich trauen im Hoopers in der H3 zu starten :see_no_evil_monkey:. Dieses Jahr hat uns ja der Kieferbruch sehr viel Training und Turniere gekostet, aber die Qualis hat sie ja, muss mich nur noch überwinden :roll:

    Mit Lotta möchte ich tatsächlich mehr im Agi starten (wir hatten genau einen Start dieses Jahr xD), und es wäre schön, in die A1 zu kommen. Und im Hoopers Distanztraining, an sich müssten wir H2 hinbekommen (die Qualis hat sie), aber das Lösen auf weite Distanz auf Turnieren fehlt da noch etwas...

    Also, ingesamt ist mein Ziel, mal etwas mehr Turniere zu laufen...

    Ich erarbeite die Kontrolle am Wild ja nicht über Strafe.

    Du teilst es deinem Hund gar nicht mit, wenn du ein Verhalten nicht in Ordnung findest draußen? (ich arbeite über automatische Umorientierung, nicht über Abruf, aber die dürfen schon wissen, wenn ich was nicht in Ordnung finde)


    So zum Thema: ich finde es extrem Hund-abhängig, wie lange eine Absicherung gebraucht wird. Ein Labrador ist halt im Normalfall sehr außenfokussiert und Typ hinlaufen, recht lange infantil, fiddelnd... Da würde ich auch von längerer Absicherung ausgehen.

    Keiner meiner insgesamt 4 Shelties wäre mit 6, mit 12 oder mit 18 Monaten zu einem fremden Hund oder Menschen gerannt oder einem Reh hinterher. Will gar nicht sagen, dass das für alle Shelties gilt, aber es ist halt extrem Hund-abhängig, was und wie lange überhaupt etwas an Absicherung gebraucht wird. Meine Aussies waren auch beide deutlich außenfokussierter als Junghund.